368. Schlangentanz.

[280] Zwei Männer aus Carwitz beschlossen, am Sonntag im See zu angeln. Sie warfen die Angeln aus, aber kein Fisch wollte anbeißen. Da fingen die Männer an zu fluchen. Plötzlich kommt übers Wasser ein Zug von Schlangen, an ihrer Spitze eine Schlange mit einer goldenen Krone. Die Fischer, von Entsetzen ergriffen, flohen auf einen nahen Hügel, allein auch dorthin folgten ihnen die ans Land gekommenen Schlangen und um die gekrönte Schlange in der Mitte begannen sie einen schaurigen Tanz. Die Angler bereuten ihren Fluch und kehrten zitternd nach Carwitz zurück.


In poetischer Bearbeitung durch F.C.W. Jacoby bei Niederh. 2, 8 ff.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 280.
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