379. Versunkene Kirche.

[286] Nahe bei dem Dorfe Vielank stand in den ersten Zeiten des Christenthums in Meklenburg eine kleine Kirche, umgeben von Wald und den Hütten der kleinen Gemeinde. Endlich wurde sie von den heidnischen Wenden entdeckt und dieselben zogen heran, um sie zu vernichten. Die Christen waren gerade zum Abendgottesdienst in der Kirche versammelt, als die Heiden heranstürmten. Da ließ Gott das Kirchlein versinken sammt Allen, die drin waren, ein großer tiefer Sumpf an seiner Stelle wehrte den Heiden das Vordringen. Noch heute nennt man die Stätte, wo das Kirchlein gestanden, ›den Kirchversunk‹.


Niederh. 4, 82 f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 286.
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