405. Die Wendenburg in Plate.

[302] Im Pfarrgarten zu Plate ist ein großer Hügel, ringsum noch Spuren von Gräben. Hier soll eine wendische Burg gestanden haben. Hier kommt des Nachts 5 Minuten vor 12 Uhr eine schneeweiße Katze aus der Erde und sitzt bis Schlag 12 Uhr ruhig da. Dann taucht aus den Fluthen der Stör ein großer schwarzer Hund auf, steigt ans Land und geht auf die Katze zu. Diese läuft weg, der Hund hinterdrein. So jagen sie sich bis 1 Uhr, dann ist Alles verschwunden. Die Sage geht, der Hund sei ein Ritter gewesen, der das Burgfräulein liebte. Als die Dänen die Burg eroberten, wurde das Fräulein unter den Trümmern begraben; der Ritter aber stürzte sich in die Stör.


Fr. Kliefoth.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 302-303.
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