2.

[310] Kinder, die am Schloßberge spielten, bekamen Lust, hineinzugehen. Bald aber wurde es ihnen in der dunklen Höhle, wo sie nur einen Fluß rauschen hörten, unheimlich. Sie erreichten glücklich den Ausgang und erzählten, sie hätten in der Höhle eine Frau gesehen, die sich mit goldenem Kamme gekämmt. Das hörten zwei Kinder, ein Bruder und eine Schwester, und nahmen sich vor, auch in die Höhle zu gehen. Sie faßten einander bei der Hand und gingen trotz der Warnung der andern Kinder hinein. Aber sie kamen nicht wieder und alles Nachforschen war umsonst. Daher wurde der Eingang seitdem vermauert.


Seminarist Rühberg.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 310.
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