2.

[340] Die ›Leimkul‹ (Lehmgrube) am Hanstorfer Wege wird von den Leuten gewöhnlich ›dei Kollgrütt‹ genannt. Man erzählt sich, daß vor vielen Jahren der Hanstorfer Schäfer hier seine Schafe hütete und sich von seiner Frau immer das Essen nachbringen ließ. Sie brachte ihm meist Grütze, die war immer so heiß, daß sie erst eine Weile stehen mußte. Einmal aber hat der Schäfer einen Löffel davon ganz heiß verschluckt und ist wenige Tage danach gestorben. Seitdem heißt die Lehmkuhle ›Kollgrütt‹.


Gymnasiast Fr. Klockmann aus Hanstorf.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 340.
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