486. Der Gesundbrunnen von Dänschenburg.

[357] In der Kirche zu Dänschenburg bei Ribnitz sieht man gerade unter der Kanzel eine fortwährend feuchte Stelle, über welche die Sage also berichtet. Vor vielen Jahren befand sich hier ein Gesundbrunnen, dessen Wasser eine besondere Heilkraft gegen allerlei Krankheiten hatte. Bald verbreitete sich der Ruf von diesem Brunnen durchs ganze Land. Schaarenweise strömten die Kranken aus allen Gegenden herbei. Weil der Brunnen aber alle Krankheiten heilte, so suchte hinfort Niemand mehr Hilfe bei den Aerzten. Diese wurden darüber neidisch und wußten einen Schäfer zu bewegen, seinen Hund in den Brunnen zu werfen. Sofort hörte die heilende Kraft dieses Brunnens auf, der daher zugeworfen wurde. Die Stelle aber, wo er gewesen, ist seit der Zeit feucht geblieben.


Von einem Seminaristen in Neukloster.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 357.
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