499. Der unverwesliche Edelmann.

[364] Tau Greven bi Lübz wahnte vör langen Tiden ein Herr von Plessen. Dat wir en harten Herrn, as de Lüd vertellen, un noch stan in Greven up den Hof en Por Pahls; dor würren de Lüd anbunnen un müßten denn buten stan, wenn sei nich daun wullen, wat de Herr wull. De ein von de Pahls heit de Gant (Gänserich), dor würren de Lüd ganz krumm rinneklemmt un müßten denn so dorin stan. Aewer noch slimmer as de Herr sülben was sin Fru. Wenn dei Mätens hadd', dei sei nich liden mücht, denn bünn sei s' an 'n isern Aben, den sei sik hadd' maken laten, makt denn den Aben gläugnig heit un let de Mätens so verbrennen. Na de Kirch güng se gor nich, un wenn de Annern hengüngen, sęd sei, dei wullen dor blot ęren Putz wisen un sett't sik hen un spünn. De olle Herr von Plessen' hadd en Por von sin vęlen Gäuder verköpen möst un dor verswür he sik denn, he wull nich irer in Ird tefallen, ire nich alle Plessen-Gäuder wedder tausamen wiren. As he nu na vęlen Qualen storben wir, würr he in de Familiengruft bisett't. Aewer em müßten ümmer frische Sarke makt warden, he blew ümmer fast, un drögte so tausamen as 'ne Backbęr. Endlich würr he tau Herzberg achtern Altor hensett't un de Köster wiste em dor för Geld. Nu is he æwer wedder in de Ird bröcht.


Von einer Frau aus Parchim durch Gymnasiast Behm, vgl. Niederh. 4, 88 ff.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 364-365.
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