506. Glocke im Klingberg.

[371] Nördlich von Lübz liegt der Klingberg, eine unerhebliche Bodenerhöhung. Hier führte ehemals die Landstraße von Goldberg nach Parchim vorüber. Einmal sollte ein Fuhrmann die für Lanken bestimmte Glocke dahin fahren. In der Nähe von Lübz, wo der Boden etwas ansteigt, kamen die Pferde in dem tiefen Wege nicht weiter, so daß der Fuhrmann fluchte und endlich rief ›Hol der Teufel die Glocke.‹ Er machte sich auf den Weg nach Lübz, um Vorspann zu holen. Als er aber zurückkam, war die Glocke verschwunden. In der Neujahrsnacht hört man ein Läuten aus dem Klingberg; das ist die vom Teufel geholte Glocke.


Von einem Seminaristen in Neukloster.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 371.
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