552. Der Schwarze See bei Franzensberg.

[399] Nicht weit von Franzensberg, einer Försterei bei Neu-Kalen, liegt im Holze an der Chaussée, welche nach genanntem Städtchen führt, ein kleiner, winziger See, der Schwarze See genannt, von welchem folgende Sage erzählt wird. Vor Jahren, als es noch keine Chaussée gab, ist in diesem kleinen, unergründlich tiefen See eine Gräfin mit Pferden und Wagen ertrunken und zwar durch die Nachlässigkeit des Kutschers. Dies Unglück ist gerade in der Neujahrsnacht geschehen, und soll man nun seit jener Zeit in jeder Neujahrsnacht ein um Hilfe rufendes, Einem durch Mark und Bein gehendes Geschrei hören können.


Franz Gesellius bei Niederh. 3, 31 f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 399.
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