565. Der spukende Fischer bei Alt-Gaarz.

[407] An einem Charfreitag, als die Glocken zum Gottesdienst läuteten, fuhr ein Fischer aus Alt-Gaarz, Namens Hans Peter, in seinen Werktagskleidern in die See hinaus, um zu fischen. Wiewohl von seinem Nachbarn aufgefordert, mit zur Kirche zu kommen, wies der Gottlose dies mit Spott und Hohn zurück und auch draußen auf der See setzte er seine Spottreden fort. Da erhob sich plötzlich ein Wirbelwind und Sturm, der den Kahn des Fischers und ihn selbst in den Wogen begrub. Seit der Zeit erscheint an jedem Charfreitag der Fischer in seinem Boote auf der See bei Alt-Gaarz und fährt dort während des Gottesdienstes ruhelos umher.


Niederh. 2, 1 ff.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 407.
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