1.

[417] Auf dem Wege von Steinhagen nach Alt-Nantrow steht links am Wege auf dem Acker des Schulzen Vogt eine Eiche, die aus einer Wurzel sich in zwei Stämme spaltet, die in Mannshöhe etwa wieder zusammengewachsen sind, so daß durch den Spalt ein Mensch bequem hindurchkriechen kann. Bis vor etwa vierzig Jahren kamen zu dem Baume viele Kranke, die zu genesen meinten, wenn sie durch das Loch kröchen. Das Durchkriechen mußte aber vor[417] Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang geschehen, und zwar dreimal.


Seminarist Rühberg.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 417-418.
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