4.

[418] Auch im Volkenshäger Holze gibt es eine solche Eiche, die das Aussehen zweier zusammengewachsener Bäume hat, so daß nahe der Erde eine Oeffnung ist, durch die ein Mensch kriechen kann. Freitags entweder vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang kommen gichtkranke und lahme Menschen hin und kriechen dreimal durch die Oeffnung. Wenn sie selbst nicht die Kraft haben, lassen sie sich durchschleppen. Alles muß schweigend geschehen. Dem Baume werden kleine Geldmünzen u.a. geschenkt.


Hilfsprediger Timmermann in Mummendorf. Ueber eine Wundereiche bei Sülz vgl. Niederh. 4, 158 f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 418.
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