597. Der Teufelsstein zwischen Güstow und Gadebusch.

[426] Zwischen Güstow und Gadebusch auf der Grenze liegt ein großer Stein, in welchem die Spur eines Pferdefußes ist. Von diesem Stein wird folgende Sage erzählt. Einst waren die Güstower und Gadebuscher mit einander in Streit wegen der Grenze, und der Abend war bereits angebrochen, ohne daß der Streit endete. Da kommt plötzlich der Teufel dahergeschritten, einen großen Stein auf dem Rücken. Er tritt mitten zwischen die Streitenden, wirft den Stein nieder und tritt ihn mit den Worten ›Hier soll die Grenze sein‹ in die Erde, worauf er verschwindet. Seit der Zeit ist noch nie wieder Streit über die Grenze gewesen und noch oft Nachts sieht man den Teufel, wie er nachsieht, ob der Stein nicht verschoben sei.


Gymnasiast Friedrich Kliefoth.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 426.
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