599. Hirtenknaben werden zu Stein.

[427] In Lankow bei Schwerin waren einmal drei Hirtenknaben auf dem Felde; sie hatten Brot und Käse von Hause mitbekommen, den Käse aßen sie, aber aus dem Brot machten sie Kugeln und spielten Kegel damit. Zur Strafe wurden sie in drei Steine verwandelt. Als später einmal wieder Hirtenknaben an der Stelle hüteten, sagten sie ›Süh, de ollen Jungens hebben Kegel mit dat leiw Brot spęlt, dorför möten se hir nu as Stein liggen‹ und stachen mit ihren Messern in die Steine. Da ist aber Blut herausgeflossen.


Wirthschafter L. Thilo in Neuheinde, nach Erzählung seiner Mutter, einer gebornen Schwerinerin.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 427.
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