622. Die Räuber im Schloßberg bei Schrödershof.

[446] Auf der Schrödershöfer Feldmark bei Teterow, unweit des jetzigen Hofes, liegt in einem Wiesengrunde der ›Schloßberg‹, ein mit tiefen Gräben umgebener kegelförmiger Hügel. In einer Entfernung von etwa 60 Ruthen ist ein ähnlicher Platz, der ›Bullerberg‹, der[446] aber viel kleiner ist. Beide waren durch einen noch zu verfolgenden aufgeschütteten Erddamm mit einander verbunden. Hier an der Straße zwischen Rostock und Demmin sollen vor Zeiten Räuber gehaust haben. Ein über den Weg gezogener und mit einer Glocke verbundener Draht verrieth ihnen das Vorüberziehen jedes Wagens. Ihre Schätze, darunter eine goldene Wiege, sind noch im Schloßberge begraben aber nur ein Sonntagskind kann in ihren Besitz gelangen.


A. Schröder bei Niederh. 3, 178 ff.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 446-447.
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