623. Der Räuberberg bei Puchow.

[447] Zwischen Rahnenfelde und Puchow, nicht weit von der Landstraße zwischen Penzlin und Stavenhagen, erhebt sich ein steiler Hügel, der Räuberberg genannt, in welchem vor Jahren eine Räuberbande ihr Unwesen trieb. Die Räuber hatten Schnüre über die Straße gezogen, die mit Glocken in dem Berge verbunden waren, und wenn Jemand des Weges kam, wurden sie durch die läutenden Glocken sofort davon benachrichtigt.


Weber Grapenthien in Penzlin; vgl. Niederh. 4, 256. Die Entdeckung der Räuber geschieht wie bei dem Räuber Vieting durch ein Mädchen, welches der Hauptmann gefangen hielt, dann aber zu einem Besuche ihrer Eltern entließ, nachdem sie geschworen, zu schweigen und zurückzukehren. Das Mädchen bestreute ihren Weg mit Erbsen, durch welche ein Schwein, gelockt, ihr folgte. Dem Schwein aber folgten bewaffnete Männer, die den Räuber überfielen.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 447.
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