638. Die Spukeiche zu Sukow.

[457] Auf dem Felde von Sukow, am Wege der nach Satow führt, rechts, steht eine alte Eiche hart an einem kleinen Wiesengrund. Hier erzürnten sich einst zwei Brüder von Flotow über ein Fuder Heu. Der eine Bruder, der ein Gewehr bei sich führte, rief ›Swigst du nu nich, scheet ik di dal!‹ Der andere Bruder befand sich in Begleitung seines Jägers. Der Jäger sagte ›Laten se em Herr, ik hevv em wat brukt!‹ Das stachelte zu neuem Widerspruch ›Denn scheet!‹ Der Bruder schlug die Flinte an und der Andere war eine Leiche. Man hört noch jetzt um Mitternacht zuweilen unter der Eiche den Wehruf des Ermordeten.


C.W. Stuhlmann in Schwaan.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 457.
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