21.

[16] In einem Dorfe an der Elbe wohnte einst ein Mann, der sich vermessen hatte, den wilden Jäger in den Zwölften anzurufen. Als der wilde Jäger nun in der Weihnachtsnacht zog, machte der Mann die Thür auf, spottete über ihn und sagte, er solle ihm etwas zur Weihnacht schenken. Hierauf ließ der Jäger einen seiner Hunde zurück, der durch den Schornstein auf den Herd fiel. Hier blieb er mehrere Wochen liegen, bis endlich eine alte Frau sagte, man solle über den Hund ein Tuch decken, dann würde er das, was er ursprünglich gewesen. Als man dies that, wurde der Hund ein großer Stein. Obgleich man ihn oft des Tages vom Herde herunterwarf, so lag er den anderen Morgen wieder auf derselben Stelle, wo der Hund hingefallen war. Nach einem Jahre wurde der Mann endlich von dieser Plage erlöst; denn der Jäger holte ihn wieder ab, nachdem er ihn Tags vorher wieder in einen Hund verwandelt hatte.


H. Ohnesorge.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 16-17.
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