666. Das Todtenhemd.

[471] In Klockenhagen ist mal ein Mädchen gestorben, welches nach dem Tode immer wieder gekommen ist. Man hat deshalb den Prediger kommen lassen, um den Geist zu befragen. Da hat der Geist gesagt, er könne nicht ruhen, weil ihm das Todtenhemd nicht angezogen wäre, welches er hätte anhaben wollen. Sie sollten das Hemd Abends auf den Thorpfost vor dem Hof legen, damit er es sich in der Nacht holen könne. Am andern Morgen ist das hingelegte Hemd fort gewesen; und der Geist hat sich nicht wieder sehen lassen.


Arbeitsmann Fretwurst.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 471.
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