1853.

[396] Sämmtliche Vor- und Zunamen des Kranken werden aufgeschrieben.


Ich schreibe dir im Namen Gottes und in der Vollmacht Gottes das Fieber ab.

So wahr der Herr Jesus Christus sein Blut am Kreuze vergossen und verschwitzt,

Soll dir erlassen eins von den neunundneunzig Fiebern, Frost und Hitze.


Im Namen Gottes u.s.w. – In einem Dreieck zusammengefaltet, fest zugenäht, mit einem Bande beim Antritt des Frostes um den[396] Hals gehängt so, daß der Zettel vor der Herzgrube sitzt. Den eilften Tag 11 Uhr stillschweigend abgenommen und verbrannt. Dies muß stillschweigend vor Sonnenaufgang abgeschrieben werden, auch darf der Kranke den Inhalt nicht erfahren, indem es sonst nutzlos ist.


Küsterwitwe Lübbert in Brütz. Durch Pastor Bassewitz.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 396-397.
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