1493.

[309] Es pflegten früher die Schnitter von dem letzten Korn des Feldes eine kleine Garbe zu binden, welcher man den Namen ›Erntepuppe‹ gab. Diese wurde dann auf das letzte Fuder gelegt und in der Scheune an einem bestimmten Orte bis zum Tage des Erntebiers aufbewahrt. Am Morgen dieses Tages wurde sie mit verschiedenfarbigen Bändern festlich geschmückt. Beim Beginn des Tanzvergnügens wurde von dem Wirth des Hauses der erste Tanz mit ihr getanzt.


Gegend von Goldberg. Seminarist Bobzin.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 309.
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