709.

[155] Wenn ein Pferd nicht fressen will.

Man nimmt drei Nägel von einem alten Sarge, schlägt sie in die Krippe; hernach werden sie gleich fressen.

Man nimmt die Knospen von Knoblauch und Pfeffer, stößt es zwischen einander klein und reibt ihm die Zähne damit aus; gleich darnach wird es fressen.[155]

Man geht nach der Schinderkuhle und holt sich einen Knochen von einem Pferde von der untersten Kinnlade, dann nimmt man eine neue Raspel, raspelt etwas davon ab und gibt es dem Pferde auf das Futter; darnach wird es fressen; das ist gewiß probat.


Heft von Dr. Weidner.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 155-156.
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