36.

[39] Ist eine Hexe einer Kuh an den Leib gekommen dadurch, daß sie dieselbe vielleicht gemolken, so zieht die Kuh allemal die Milch weg. Gibt man ihr dann Morgens nüchtern ihre eigenen paar Tropfen Milch, die man mit Mühe aus den Zitzen gestrippt hat, mit frischem Menschenkoth vermischt, der aber vom Manne sein muß, so kommt die Milch wieder und die Hexe kommt einem dann mit Gewalt ins Haus. Mau hüte sich aber, ihr Milch zu verkaufen, sonst steht die Kuh gleich wieder. Eine Geschichte zum Belege hierfür ist bei meinen Großeltern in Zepelin bei Bützow passirt. Meine Mutter hat sie mir oft erzählt.


F. Klockmann aus Hanstorf.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 39.
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