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Mit dem Namen bös' Kręwt bezeichnen die Leute die Maulwurfsgrille, den Erdkrebs; er lebt in Torfmooren und fliegt bei Nacht. Er wird als giftig und stechend geschildert. (Mummendorf. Hilfsprediger Timmermann.) Es ist Gryllus Grillotalpa, auch Ritworm, Ritpogg genannt. (Schiller I, 8.) Er behext alle Gegenstände, die im Freien sind. Erst mit Sonnenaufgang weicht der Zauber. Darum darf kein Gegenstand, der Nachts draußen war, vor Sonnenaufgang berührt werden. (Aus Nienhagen. Tagelöhnerfrau Stoll, durch Domänenpächter Behm.) Wenn man am Johannistage an einer Blume riecht, auf welcher der Krebs gesessen, oder über welche er geflogen, so bekommt man den Nasenkrebs. Darum ist es am besten, am Johannistage an keiner Blume zu riechen. (Küster Schwartz in Bellin.) Was über der Erde wächst, wie Salat, Erdbeeren u.s.w., darf man am Johannistage nicht pflücken, denn der Krebs könnte es berührt haben. (Aus Mummendorf. Hilfsprediger Timmermann.)

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 289.
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