186[59] b.

In Zarnewenz im Fürstenthum Ratzeburg unweit Dassow und den umliegenden Bauerndörfern herrscht bei Hochzeiten der Gebrauch, daß die Braut einige Tage vor der Hochzeit mit einem Siebe bei den Bauern herumgeht und von jedem dasselbe voll Bettfedern erhält. Aus diesen muß sie sich dann ihre Betten stopfen, damit sie beim jedesmaligen Gebrauch derselben erinnert werde, daß sie bitten und ihrem Mann gehorsam sein soll. In einigen Dörfern wird auch statt des Siebes ein Spinnrad genommen und bestehen dann auch natürlich die Geschenke in andern Dingen.


Gymnasiast Ihlefeld.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 59.
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