1244.

[240] Manche Mädchen haben am Silvesterabend die Gewohnheit, Sand und Staub aus allen vier Ecken ihrer Stube nach der Mitte derselben zu fegen. Nachdem dieses geschehen, holen sie eine Schüssel mit Wasser und setzen dieselbe in die Mitte des Zimmers. Das herbeigeholte Wasser wird sodann zum Waschen verwendet. Darauf legen sie sich ein festliches Gewand an. So geschmückt, erwarten sie die zwölfte Stunde und schauen dann in das Wasser der Schüssel, weil sie glauben, in dem Wasser das Bild ihres zukünftigen Gatten zu sehen.


Aus Gallin bei Goldberg. Seminarist Bobzin.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 240.
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