1167[223] a.

Auf dem Lande herrscht an vielen Orten der Gebrauch, daß am Abend vor Weihnacht sich Knechte oder andere junge Leute ganz in Erbsenstroh wickeln, oder Kleidungsstücke umkehren und sich damit vermummen. So angethan gehen sie mit einer Ruthe und einem Beutel mit Asche versehen in die Häuser und lassen sich von Kindern und Dienstboten etwas vorbeten. Wer betet, erhält dafür Aepfel, Nüsse und Pfeffernüsse. Wer nicht beten will, erhält vom ›Ruklas‹ (so nennt man die verkleideten Personen) Streiche mit der Ruthe oder dem Aschbeutel.


Küster Schwartz in Bellin. Vgl. Norddeutsche Gebräuche Nr. 125 f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 223.
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