872.

[182] Quad Pogg' (Rana bufo). Auch: Hüx, Quadux. Siehe Gryse Leien-Bibel fr. 1 und 10, Siemss. Mag. I, 172. 174 und[182] Mantzel in der Monatsschr. 1791, S. 337. Die Benennung Krœt ist in Meklenburg meist nur als Scheltwort üblich: Oll Krœt! Lütt Krœt! Krœtending! neben: Quadux! Oll Quadux! Lork! Kravv! Doch verbietet der Aberglaube, Kinder und junges Vieh so zu nennen, weil sie dann in neun Tagen keine ›Dęg‹ haben (Beyer in den Jahrb. IX, 216). Obgleich nun unser Volk dem Thier das Prädicat ›quad‹ gibt und in ihm auch jetzt noch ziemlich allgemein einen ›vörgifftigen, schüssliken worm‹ (Gryse) erblickt, legt es ihm dennoch manche Heilkräfte bei. So berichtet Ackermann: Ein Schneidersohn erzählte mir, daß er sein hartnäckiges Fieber nach vielen ihm angerathenen und vergebens gebrauchten Mitteln endlich dadurch gehoben habe, daß er, einem dieser Rathgeber zufolge, einen ›Quadux‹ zu Pulver gebrannt in Essig habe verschlucken müssen, welches zwar wie der T– geschmeckt, aber gleich geholfen habe. Most 126: Ein sehr wirksames Mittel gegen die Gicht ist dieses: Man hänge eine Kröte auf, lasse sie von selbst absterben, zur Mumie vertrocknen und trage sie dann in Leinewand eingenäht auf bloßem Leibe.


Schiller I, 4 f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 182-183.
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