V. Capitul.
Der Seilfahrer erzählet seinen eigenen Lebenslauf.

[150] Wer andre unterrichten will,

Der fang bei sich erst an das Spiel.


Isidoro hatte dem Seiltänzer unter währender Erzählung angemerket, daß er ein lustiger Kopf von Natur war. Gab dahero mehrere Gelegenheit und ersuchte ihn, seinen Lebenslauf zu erzählen, und weil bei dieser Bitte das Frauenzimmer auch das Ihrige taten, ließ er sich hierzu leicht bewegen, und Monsieur Ludwig versprach, daß er nach solchem auch den seinigen eröffnen und nicht das geringste[150] Stücklein verschweigen wollte, was sich mit ihm zugetragen. Hiermit erzählete der Seiltänzer folgendes aufs neue:

»Zuvor habe ich erzählet eine Historia, die traurig genug war, von einem solchen Menschen, der die Bein außer seinem Beruf auf gefährliche Schritt gesetzet, davon er leichtlich den Hals gebrochen. Nun aber werde ich an den Tag bringen meinen lustigen Lebenslauf, den kaum der Tausendste glauben kann. Meine Geburt ist so gar niederig nicht, denn mein Vater war ein Stadttürmer in Burgund, bin also ein Hochgeborner sowohl als ein anderer. Und weil ich in Teutschland noch wenig so hohe Türme gesehen als dieser, wo ich geboren worden, habe ich keine geringe Ursach, mich mit hiesigen Edelleuten in einen Præcedenz-Streit einzulassen. Ich glaube, es wäre auch schon geschehen, so ich nicht von Natur zur Niedrigkeit geneigt wäre, mit der ich absonderlich dem edlen Frauenzimmer ergeben bin.

Drei Jahr nach meiner Geburt führte mich meine Mutter auf den Gang hinaus, welcher rings um den Turm ging, und weil mein Vater dazumal das Abendlied geblasen, hieß sie mich ihm zuhören, vermeinend, ich würde das Trompeten-Blasen ebenso aus dem Gehöre lernen wie die Canari-Vögel die Melodien. Aber ich weiß nicht, wie es geschah, als der Wind meinen Vater in dem Gang umwarf, denn er war eine so kleine und federringe Person, daß ihn meine Mutter zu Zeit der Sturmwinden mit einer Handwelle an das Gitter anbinden müssen, sonst hätte ihn der Wind über die Turmspitze ausgeblasen, und der närrische Pöbel hätte alsdann glauben dörfen, es hätte ihn wer anderer davongeführet. Dieses Mal aber kam der Wind ganz unverhofft und wider unser eigenes Vermuten, dahero kam es, daß er mir unversehens mit der Trompete eine ganze Reihe Zähne einschlug, und aus diesen Ursachen konnte ich nicht zu der Trompete gebrauchet werden, weil ich noch als ein Jüngling allerlei Ungelegenheit an dem Zahnfleisch fühlete. Und ob mir schon hernach die Zähne wieder wuchsen, war ich doch schon zu alt, einen Trompeter abzugeben, entschloß mich dahero, in dem angefangenen Studieren fortzufahren. Ich kam auf eine Schule zu einem Præceptor, der war noch[151] eine ledige Person, hatte aber eine Kammachers-Tochter überaus lieb.

Ich war damals ein Jüngling von achtzehn Jahren, und es fehleten gar wenig Jahr, so war ich so alt, als mein Schulmeister gewesen. Den Bart anbelangend hatte er soviel als ich, und er stellete sich auch zu Hause mit mir oft so närrisch an, daß uns die Hausmagd oft ausgescholten und gesagt hat: ›Herr Præceptor, seid doch kein solcher Narr!‹ Solche Wort mußten wir von der Dienstmagd einfressen, und ich gedachte: Kanns mein Herr leiden, so kann ichs auch leiden. Ja, wenn wirs gar zu grob machten, jagte sie uns wohl mit dem Besenstiel aus der Stube darzu, daraus leichtlich abzunehmen, wie ein Paar nobile fratrum wir zusammen gewesen und wie fleißig ich vor meinen Part studieret habe.

Die Kammachers-Tochter machte mir fast die größte Mühe, denn er schrieb Briefe, die mußte ich hernach ins reine übersetzen, und er sagte, daß ich den Stylum wohl observieren sollte, weil man sich dieser Art auch in anderen Zufällen und Materien gebrauchen könne. Er hatte die Gewohnheit, sie allezeit in der Nacht zu besuchen, weil er sich scheuete, bei Tag an einen solchen schlechten Ort zu gehen, und weil er ein ehrlich Amt hatte, glaubete die Tochter ganz sicher, es würde ihrem Kragen gelten. Butzlia, so hieß sie mit Namen, freuete sich schon auf die Hochzeit, und war doch noch nichts von dem Versprechen gedacht. Er selbsten machte ihr hierzu gute Hoffnung, und ich glaube, wenn sie hätte singen können, sie hätte auch solche Ton gleichwie der Schreiber, dessen heute gedacht worden, von der Hoffnung hervorgebracht. Aber der Præceptor verschob das Werk von einer Zeit zur andern und suchte nichts, als sie unter dem Schein einer ehelichen Liebe zu betrügen.

Der Kammacher war ein alter verlebter Mann, desgleichen auch seine Frau, und sie hatten zu ihrem bißchen Vermögen nur diese einzige Tochter, welche sie nur deswegen nicht versperren wollten, damit sie bald sollte einen Mann kriegen. Sie wußten, daß mein Præceptor stellatim ging und sich fast alle Abend in ihrem Hause bei der Tochter einfand.[152] Weil ich aber niemalen mit ihm in dem Hause gewesen, kannten sie mich keinesweges, sooft ich auch des Tages vorübergegangen und sonsten Buhlbriefe hingeschicket hatte, welche des Præceptors quinta essentia von den Liebesgedanken waren.

Einer Zeit geschah es, daß er sich bei einem Schulschmaus einfinden mußte. Dorthin bestellete er mich, aufzuwarten, ich aber gab vor, daß mir der Magen so weh täte, daß nichts darüber, auf welche Entschuldigung er mir vor dieses Mal nichts mehr befohlen, als zu Hause zu bleiben und mich warm zu halten. Ich aber drehete die Sache ganz auf eine andere Art hinum; ich ging hin zu der Tochter, verrichtete ihr einen freundlichen Gruß von dem Præceptor und sagte ihr mit wenigem, daß er heute nach Glock acht Uhr ganz alleine und in der Finster kommen wollte, darnach sie sich würde zu halten wissen.

Butzlia dankte mir gar höflich, und allerdings, die Wahrheit zu gestehen, so war das Rabenaas schön genug vor einen solchen Menschen, wie mein Herr war, wenn sie ihm nur nicht so gar viel und oft hätte in ihrem Buche lesen lassen. Nach zwei Stunden kam ich selber. Ich hatte des Præceptors alltägige Kleider angezogen, weil er bei der Gasterei mit seinen Sonntagshosen erschienen. Und weil ich stetigs um und bei ihm war, brauchte ich keine große Kunst, mich seiner Stimme und Gebärden zu gebrauchen. So hatte ich auch zuvor in Ablegung der Post meine Rede viel anders gestellet, als ich sonsten natürlicherweise zu reden pflegte, dahero ging meine Invention gar stattlich an, welches derjenige nicht würde haben zu Werke richten können, der keine Resolution und eine wackere Courage im Leibe gehabt.

Ich passierte in dem Habitchen so in der Dunkelheit über die Gasse, und es bekamen mir gar viel Schüler auf der Straße, die den Hut vor mir abnahmen, zweifelsohne, weil sie mich in der Finster vor den Præceptor hielten. Da hieß es: Respect, ins Teufels Namen. Nicht lang hernach kam ich in des Kammachers Haus, allwo die Tochter schon unter der Tür stund und mich geschwinde mit sich in einen Kühestall[153] führte. Nunmehr wußte ich auch, wo der Præceptor Lectiones explicierte, und wunderte mich von Herzen, daß sie zu ihrer Zusammenkunft diesen Ort erwählet hatten. Aber es ist vielleicht darum geschehen, weil es die Gelegenheit des Hauses nicht anders leiden wollen oder daß der Præceptor an den daselbst stehenden Kühen und Ochsen möchte sein zukünftiges Ebenbild erblicken.

›Mein Herr,‹ sagte sie zu mir, als wir uns miteinander auf das Heu niedergesetzet, ›ich kann heute nicht lang hier verbleiben. Der Vater turniert wie nichts Gutes, und die Mutter ist auch aller mürrisch. Wir haben eine Kammer, darinnen liegt all unser Horn, das ist uns gestern abend halb gestohlen worden. Nun will er heute und morgen mit seinen Gesellen wachen, und so sich einer gelüsten lässet hineinzusteigen, werden sie ihn dermaßen empfangen, daß ihm der Buckel krachen soll. Er komme ja morgen nicht zu mir, denn man weiß nicht, wie man in Unglück kommt und was der Henker vor ein Spiel führt.‹

Hierauf umfing ich sie und küßte ihre Backen wohl tausendmal. ›Monsieur,‹ sagte sie, ›Er ist noch niemal so ungestüm mit mir umgegangen!‹ Daraus ich geschlossen, daß es der Discipul besser als sein Præceptor gemachet. Ich hätte noch weiter fortgefahren, so sich nicht eine Kuh an dem Stricke losgerissen, und dahero wurde sie gezwungen, solche wieder anzubinden und der Magd zu rufen, zwischen welchem ich mich heimlich zum Hause aus machte, nachdem sie mich zuletzt gebeten, nur morgen auszubleiben, aber übermorgen möchte ich kommen, früh oder spat, nachdem es mir möchte gelegen sein. Mit dieser Post eilte ich so gut hinweg, als ich hergekommen, und reuete mich nichts so sehr, als daß ich nicht auf eine andere Art mit ihr conversieren können, welches mein Præceptor wohl wert gewesen wäre, sofern es anders die Zeit und Gelegenheit hätten leiden wollen. Aber was konnte ich weiter tun, weil es nicht anders sein wollte. Resolvierte mich derohalben, meinen Herrn so sauber anzuführen, daß er mirs mit dem Teufel danken sollte.

Ich wartete in die tiefe Nacht auf ihn und trieb indessen mit der Magd wohl tausend Schelmenspossen, derer ich schon[154] mehr als zuviel gewohnet war. Bald riß ich sie bei dem Rock über die Ofenbank herunter, und wenn sie sich niedersatzte, einzuschlummern, zog ich ihr den Stuhl unter dem Fetzer hinweg, daß sie bald lachte, bald über mich fluchte, wie denn die Weibesbilder insgemein bei solchen Begebenheiten bald zum Zorn, bald wieder zum Gelächter zu bewegen sein. Bald schlug ich ihr gar das Hemd über dem Kopf zusammen, und ob sie schon drohete, solches ihrem Herrn zu sagen, fragte ich doch keine Schnellfeige darnach, weil es der Præceptor viel ärger als ich zu treiben pflegte. Hatte also einer dem andern nicht viel vorzuwerfen, und daraus ist ja leichtlich abzunehmen, wie fromm die Jugend werde, wenn man sie solchen Leuten zu versorgen gibt.

Zwischen solchen Exercitien klopfte er an der Haustür. Die Magd lief mit dem Licht ganz geschwinde hinunter, und es fehlete gar ein weniges, so hätte er ihr einen Fuchs in das Angesicht geschossen, so sehr hatte er bei der Schulmahlzeit eingeladen. Er taumelte von einer Wand zu der andern und machte an denselben seinen seidenen Mantel so schneeweiß, daß einer sollte geschworen haben, er käme aus der Mühl von den Eseln her. Die Magd hat wohl die Zeit ihres ganzen Lebens nicht so viel Mühe und Stärke angewendet, als da sie ihn über die Treppe hinaufschleppte. Sie hielt bei jeder Stufe still und klagte sich trefflich über die schwere und harte Arbeit, welcher sie in diesem Hause vorgesetzet sei.

›O Ihr versoffenes Ding!‹ sagte sie zu ihm, ›sehet, wie Ihr Eure Halskrause zugerichtet. Ihr seid viel unsättiger als eine Sau, die frißt und trinkt nicht mehr, als sie kann, aber Ihr seid mit einem halben Eimer Wein nicht zu erfüllen. Zudem so steckt Ihr auch so gern in Compagnien und wisset doch nur gar zu wohl, ja, ich muß es selbst oftmalen mit anhören, daß sie Euch noch schrauben darzu. Sie loben Euch ins Gesicht, aber hinterrücks lachen sie Euch aus, wenn sie sehen, daß Ihr so leichtgläubig seid. Über dieses, so könnet Ihr auch keinen Trunk vertragen, und morgen werde ich erst meine schwere Angst haben, wenn ich Eure verstunkene Hosen werde auswaschen und säubern müssen. Der Teufel weiß es, wie Euer Hemd aussehen wird, wahrhaftig, die Wäschweiber[155] sind öfters darüber erschrocken, und haben es diejenige, so von fern ungefähr auf die Wäschstange geblicket, vor einen Comet-Stern gehalten. Ja, der Türmer, so in der Wäscherin Hof sehen kann, hat mir selbst gesagt, daß er Euch einmal bei der Nacht heimgehen und Euch das Feuer vom Brandewein zum Hals und den Naslöchern habe herausschlagen gesehen.‹

›Urschel, Urschel,‹ sagte der Præceptor, ›bringt mich doch hinauf, ich bin so voll wie ein Schwein.‹ – ›Das sehe ich gar wohl,‹ sagte die Urschel, ›die Knaben werden etwas Schönes von einem solchen Weinschlauch lernen. Pfui, schämt Euch in den Arsch hinein, daß Ihr Euch so anstellet.‹ Hiermit rufte sie mir, und ich tat, als ob ichs nicht gehöret, da ich doch nächst ober der Treppe in einem Winkel gestanden und mit Lust zugesehen, wie sie ihn eine Stufe herauf- und die andere hinuntergezogen. Endlich ließ sie ihn in seinem eigenen Unflat liegen und lief herauf, mich zu holen und hinunterzuschaffen, aber ich legte mich quer in den Weg. Da purzelte sie samt dem Licht über mich zur Erde, daß das Licht auslöschte. Nach solchem zog ich sie bei den Beinen rücklings auf die Treppe hinunter, daselbsten wälzten wir uns beide über den Præceptor, welcher ach und weh schrie. Die Magd selbsten hielt mich vor ein Gespenst und fing ein solches Geschrei an, davon die Nachbarn aufgewecket wurden. Ich gab dem Præceptor im Hinaufgehen noch etliche gute Kopfnüsse, die er in dem großen Trunk nicht sonderlich empfunden noch gefühlet. Alsdann schlug ich ein Licht und fragte die Magd, was sie vorhätte, daß sie sich nicht scheuete, ein so grausames Spiel in der Nacht mit dem Herren anzufangen. Aber sie hieß mich einen Schelm und einen Dieb; denn sie gab mir alles dasjenige schuld, was ich vor dieses Mal mit ihr sowohl als dem Præceptor verübet.

›Du Hunds- etc.,‹ sagte sie, ›du und dein Herr, ist ein Bärnhäuter wie der ander. Wäre mein Vierteljahr herum, ich wollte keinen Augenblick mehr in diesem Hause bei euch groben und unhöflichen Leuten bleiben. Man hat ohnedem so viel zu arbeiten, daß einem möchten die Nägel braun und blau darüber werden, und wenn man seine Ruhe haben soll,[156] so kommen die Flegel, einer hinten, der ander vor einem, her und zerzausen eins wie einen Flederwisch. Ach, denkt nur, daß ich eine Herrschaft finden will, die euch den Kitzel vertreiben werde. Wollt ihr Narren sein? So seid es ins Teufels Namen und lasset mich mit euren Narrenpossen ungeschoren. Die Bärnhäuter gucken kaum auf die Schul und lernen ein wenig was aus dem Vexibulo, da wollen sie flugs Studenten sein. Ja, Bachanten seid ihr und nichts Bessers. Der Teufel schlage drein, ich will es dem Herrn Rector sagen. Oh, er ist kein Mann, der sich mit Hudelei wie der Ding placket, sondern er wird euch so Mores lernen, daß ihr an mich gedenken sollet.‹

Ich glaube, die Magd hätte noch eine halbe Stunde aneinander fortschandieret, wenn ich nicht indessen den Præceptor mit Haut und Haar, Rock, Hosen und Mantel hätte zu Bette gebracht. Ich riß auch zum Possen etliche Löcher in das Oberbett, davon er mit Federn oben und unten überzogen war. Seine Peruque trat ich mit Füßen, und weil wir etliche junge Hühner unter dem Ofen hatten, schmiß ich sie in die Hühnersteige, zog sie auch daselbsten so lang herum, bis sie ziemlich eingepudert war. Einen Schuh warf ich hinter die Bettlade, den andern zum Fenster aus, und des Morgens sagte ich, er hätte solchen gestern auf der Gasse verloren und nur einen nach Hause gebracht. Die Krause zerriß ich wohl zu hundert Stücken und gab darnach vor, er hätte sich mit der Magd auf der Stiege dermaßen überworfen, daß nichts darüber wäre, denn ich wußte wohl, daß er sich in dem Suff auf keinerlei Art besinnen konnte und daß er all dasjenige aus der Vernunft zu lassen pflegte, was ihm in solchem Zustande vorgebracht oder angetan würde.

Die Urschel legte sich indessen mit Fluchen und Schelten ins Bette, und ich mußte von Herzen über ihr Geschmäl lachen, welches sie ganz alleine mit sich selbsten in der Kammer führte. Denn dieses ist die gemeinste Art des Frauenvolks, daß sie gleich den beißigen Hunden mit sich selbst murren und auch alsdann nicht aufhören können, wenn niemand mehr zugegen ist, mit dem sie zu zanken haben.[157]

Des andern Tages war kein Mensch unschuldiger als ich, ja, der Præceptor selbsten fragte mich um Rat, was er tun oder ferners beginnen sollte, weil die Magd heute früh, als sie eingeheizet, vor sein Bett gekommen und ihm gedrohet hätte, zu dem Rector zu gehen und demselben alles haarklein zu offenbaren, was wir bis dahero vor Donners-Possen miteinander in dem Hause vorgehabt. Aber ich gab ihr nur ein Becherlein rheinischen Brandewein. Damit machte ich einen guten Hausfried, welches nicht vonnöten gewesen wäre, so sich der Præceptor von der Magd nicht so sehr commandieren lassen. Aber wo keine Autorität ist, da ist auch keine Sorge, und das kindische Vornehmen eines Hauswirts gibt den Dienstboten keine geringe Gelegenheit, übel von der Sache zu reden. Sonsten hätte sich auf der Urschel ihren hockerichten Buckel eine gute Knittelsuppe gebühret, und des andern Tages sollte man ihr fein sauber die Tür gewiesen haben. In Ermanglung aber dessen mußten wir uns dieses Mittels mit dem Brandewein bedienen, welches wir bis daher öfters vor die Hand nehmen müssen. Ja, die Urschel wurde der Sache so gewohnet, daß sie flugs eine Ursach von dem Zaun herunter suchte, so sie etwan eine Lust, Brandewein zu trinken, bekam.«

Quelle:
Johann Beer: Die teutschen Winter-Nächte & Die kurzweiligen Sommer-Täge. Frankfurt a. M. 1963, S. 150-158.
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