Fünfter Auftritt

[90] Wagner, Rudolph, kommen herein.


WAGNER ängstlich. Wo ist dein Herr?

RUDOLPH. In einsamen Zimmern, in finstern Winkeln, wo sonst niemand hinkömmt.

WAGNER. Redet er nicht mit Dir?

RUDOLPH. Mit mir nicht, aber mit sich selber.

WAGNER. Steh ihm bei, Rudolph, Es wartet noch etwas Schreckliches auf ihn.[90]

RUDOLPH. Gott erbarme sich, was denn?

WAGNER. Er verliert seinen Prozeß, und sein ganzes Vermögen. In wenigen Minuten wird er die Nachricht davon erhalten. Dann steh Du ihm bei, wenn er Hülfe bedarf.

RUDOLPH. Allmächtiger Gott, was wird daraus werden?

WAGNER. Wenn die erste Wuth des Schmerzes vorüber ist, dann will ich wieder kommen, und die Linderung des Trostes in sein Herz zu gießen suchen. Jezt eil' ich fort. Ich kann unmöglich zugegen seyn, wenn das ganze Gebäude seines künftigen Glücks so schrecklich zertrümmert wird. Ab.

RUDOLPH. Ich auch nicht; um alles in der Welt nicht! Ab.


Quelle:
Benkowitz, Karl Friedrich: Die Jubelfeier der Hölle, oder Faust der jüngere. Berlin 1801, S. 90-91.
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