Achtzehnter Auftritt.

[61] Die Vorigen. Agnes mit einen Bündel. Schlicht.


ALLE erstaunt. Die Agnes!

AGNES. Was ist das? In meines Vaters Wohnung? Wo ist er denn?

SCHLICHT. Ein Fest? Wo ist denn Herr Brand?

KAROLINE. Fort; seit drei Tagen hat er sich hier nicht mehr sehen lassen. Die Leute sagen, daß die Aufführung seiner Tochter vielleicht zu – – Na ja – Vornehm. solche Leute –[61]

AGNES. O mein Gott! Der Vater fort, fremde Leute in unserer Wohnung – wie hängt das zusammen?

SCHLICHT zu Agnes. Ich gehe, ihn aufzusuchen. Wer weiß, wozu sonst die Verzweiflung den armen Mann treibt. Laut zu den übrigen. Ich überlasse Ihnen dies Mädchen auf wenige Stunden und teile Ihnen mit, daß der Staranwalt die Anklage gegen die Agnes Brand wegen Mangel an Beweis hat fallen lassen, und sie auch deshalb auf freien Fuß gesetzt ist. Ich hoffe, Sie werden ihr als Freunde zur Seite stehn und ihr mit Liebe entgegenkommen. Er geht ab.


Quelle:
O.F. Berg und D[avid] Kalisch: Berlin, wie es weint und lacht. Leipzig [o.J.], S. 61-62.
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