136. Glucker zu Gold geworden.

[97] Mündlich.


Es trug ein Schusterstöchterlein von Zwiefalten etliche Paar »Bossen« nach Attenhöfen zum Christesbaur. Da fand es am Attenhöfer Fußweg mitten im sprichwörtlichen Morast ein überaus zierlich gearbeitetes Kästchen, voll von schönen farbigen »Gluckern«. Es war aber für das Mädchen ungeschickt, das Kästchen gleich mitzunehmen, steckte drum nur ein paar Glucker zu sich und gedachte das Uebrige auf dem[97] Heimweg mitzunehmen. Als es aber im Herweg begriffen war, sah es von den schönen Sachen nichts mehr und griff rasch in die Tasche, um nach den anfänglich mitgenommenen Gluckern zu sehen. Diese waren aber nun zu lauter Gold geworden.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 97-98.
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