160. Der Mühlebergfuchs.

[110] Mündlich von Wurmlingen.


Zwischen Wurmlingen und dem badischen Städtchen Möhringen liegt der Mühleberg; der Weg führt darüber. Zu oberst, Alles ist Waldung, soll ein gespenstisches Pferd umgehen: der »Mühlebergfuchs«, seit vor Alters gefürchtet. Das Roß erscheint in verschiedenen Gestalten, in der Regel als Fuchs. Es begegnet den Leuten, führt sie in die Irre und rennt oft bis nahe an Wurmlingen. Ein Wurmlinger saß ihm mal auf, und wie der Blitz ging's bergab und waldauf; der Mann wußte sich nicht mehr zu helfen; endlich warf ihn die Bestie über einen Abhang, sprengte unter Gewieher wieder aufwärts. Der Mann kam schlecht weg und ritt den ungeheuern Gaul nimmer mehr. Damals kam er als Schimmel.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 110-111.
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