17. Der Fuchseck-Schäfer.

[16] Schriftlich.


»Fuchseck« ist ein Bauernhof, zur Gemeinde Schlath gehörig, Oberamts Göppingen. Es geht eine Sage, daß[16] da sich der »Fuchseckschäfer« mit Hund und Heerde an Sommerabenden blicken lasse. Da ist es nicht geheuer. Dieser Schäfer hat einstens, vor mehreren Jahrhunderten, gelebt und es mit dem Teufel gehabt. Mit dessen Hilfe soll er allemal seine Schafe in Raben verwandelt haben, damit sie ungestört in fremdes Gras konnten, es abfraßen, während er sich gütlich that bei einem Schoppen. Das Unrecht geschah der Gemeinde von Schlath. Er starb, und zum Lohne hat er keine Ruhe für seine Seele; er muß fahren, und zwar mit Hund und Heerde, über den Plätzen, wo er Unrecht verübte. Bald schwebt er hoch, bald nieder hunten. Um Bartholomäustag herum hat man den fahrenden Fuchseckschäfer schon acht Tage hintereinander in den Lüften gesehen11.

11

Variante bei Meier, Sagen, S. 95.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 16-17.
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