96. Die nächtlichen Arbeiter im Wurmlinger Wald.

[69] Mündlich.


Wenn man nächtlicherweile schon auf den Mohrentobel ging und die lezte Höhe ersteigen wollte, hörte man unter dem sog. Stich in einem hervorschauenden Felsen arbeiten. Ein alter Waldbannwart vernahm dieses Treiben mal, schon gegen Nachmitternacht hin. Er lag auf einem Wasen. Es that gerade, als ob viele hunderte von Leuten gruben, schlugen, Steine hin und her warfen: kurz, es war der Lärm der Steine und Instrumente ein über alle Maßen gehender. Gegen Tag war es ruhig und der Felsen ganz und kein Moospflänzchen in seinem Frieden gestört55.

55

Ueber Waldgeister Th. Vernaleken, Myth. u. Bräuche S. 241 ff.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 69.
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