244. Die beiden Tannen als Wahrzeichen.

[156] Breuninger sagt S. 348 ff.: »Hier kann man von den Anwohnern vernehmen, die uhrältiste Tradition, welche, so[156] lang Menschen diese Gegend bewohnen, von Kinder auff Kindeskinder fortgepflanzt worden, daß die uhralten Leute sagen, sie haben es von ihren uhralten Eltern und diese wiederum von den ihrigen gehört, daß da die Donau entspringe eigentlich, und die große Danne, sammt der Au und ihrer Danne seyen die Wahrzeichen hiervon. Die erste heißt ›Gedächtnußtanne‹ (S. 358), östlich am aufsteigenden Hirtzberg, und breitete sich aus gleich einer Linde, und auff zween aneinander gewachsenen anderthalb Manns-Höhen Hauptstämmen vier grosse Dannen präsentiret. Fragt nun jemand, warum dieser Baum mitten auf einem Bau- und Ackerfeld ganz allein stehen geblieben und nicht auch, damit er das Land nicht hindere, ausgereutet worden, so bekommt man von den ältesten Leuten zur Antwort, daß sie von den Alten gehöret, und diese wiederum von ihren Vorfahren: Man habe diesen Baum, an diesem Ort, als eine vor allen andern schöne und besonders-gewachsene Danne zum Gedächtnuß stehen lassen, daß nicht weit darvon die Donau entspringe, und ihren Namen in dieser wilden Dannenrevier bekommen habe.«

S. 359: Aue und Au-Danne. Ist das andere Gedächtnuß-Zeichen der Donau und ihres Namens Ursprung.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 156-157.
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