253. Wahrzeichen auf dem Kirchhofe zu Glatt.

[163] Mündlich.


Dem jungen, früh verstorbenen »Alexander von Neuneck« ließ seine Gemahlin in den ersten Trauertagen ein Grabstein im Glatter Kirchhof errichten. Auf der einen Seite ist der Ritter in Mannesgröße geharnischt, mit entblöstem[163] Haupt. Dabei steht: a. 1645 starb den 1. Mai der gestrenge Herr Alexander von Neuneck zu Glatt etc. Auf der andern Seite a ...... die ehr- und tugendsame Frau Anna Johanna von Neuneck, geborne Tochter zu Elp etc. Die leere Stelle sollte einstens ihren Todestag eingemeiselt erhalten. Allein der jungen Wittwe kam es anders, sie ging nach wenigen Monaten fort nach Freiburg i.B., heiratete dort wieder, und die Lücke im Grabstein blieb unausgefüllt bis heutigen Tags135.

135

Vgl. auch Kochs Ritterburgen etc. VI. 167.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 163-164.
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