262. Wahrzeichen bei Stimpfach.

[169] Mündlich von Ellwangen.


Eine Stunde südlich von Stimpfach ist die Ritterburg »Rechenberg«. Von dem lezten Ritter der Burg, »dem bösen Wilhelm dem Wilden«, geht die Volkssage: er sei einst am hohen Ostertage zur Kirche gen Stimpfach geritten. Bei ihm war sein Diener. Wie sie wieder auf dem Heimwege waren, bekam der böse Ritter Streit mit seinem Diener und erstach ihn. An Ort und Stelle wurde der Knecht verscharrt und ein steinern Kreuz errichtet, das man nur Malefizkreuz heißt, und das man noch zeigt. Der Ritter vermachte Gut und Burg dem Kloster Ellwangen, soll später von seinem eigenen Stallknecht erstochen worden sein.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 169.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagen, Märchen, Volksaberglauben
Sagen, Märchen, Volksaberglauben