498.

[312] Die Hexen halten ihre Tänze am liebsten in den Riedern (Waasenlöchern), oder auf Egerten, auch in frischen Erdrutschen, seltener auf Bergen, häufig in kleinen Wäldchen (Schëchele). Sie zechen, tanzen, machen Spiele, namentlich »Ringa, Ringa, Roiha!«

Ein Mann ging einst durch's Bachthal. Da sah er aus einem Erdrutsch die Köpfe von Männern und Weibern heraussehen, dieselben bewegten sich im Ring herum, da die Hexen in der Grube tanzten. Sie hatten Alle Schienhüte auf dem Kopf. Die Schienhüte tragen die Hexen besonders beim Wettermachen. So sah ein Bauer eine Hexe in seinem Garten, die, ihren Schienhut auf dem Kopf, im Grase herumtanzte.[312] Sonst war sie nackt. Als er ihr nachging, flog sie über die Zäune weg, gleich drauf kam ein heftiges Hagelwetter265.

Ertingen.

265

Ueber Hexenritte, z.B. auf den Blocksberg, vgl. Kuhn und Schwarz, nordd. Sg. S. 71. 154. 217. 2. 320.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 312-313.
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