597. Mutter Gottes segnet.

[376] Mündlich.


Ein Saubub hütete seine Säu um ein Käppele, in dem sich ein Muttergottesbild mit einem Kindlein auf dem Arm befand. Da es nun einmal jämmerlich kalt war, erbarmte sich der Saubub des nackten Jesuskindlein und zog ihm sein eigenes Zwilchkleiderlein an. Das freute die Mutter Gottes so sehr, daß sich das Bild derselben anfing zu bewegen und dem Buben lächelnd seinen Segen ertheilte. Und so oft der Bub in das Käppele kam, bewegte das Jesuskindlein seine Augen und lächelte.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 376.
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