620. Kreuzlein vom Wildschwein ausgegraben.

[391] In der Pfarrkirche Heiligkreuzthal ist ein silberner Alltags-Kreuzpartikel, auf dessen Rückseite in eine buckelähnliche Stahlplatte Folgendes eingravirt ist: »Als man A,o. 1200 dises gottshaus zu transferiren vorhabens gewesen, ist dises Crützlein oder Mettall in dieser Form und Gestalt von Einem wilden Mutterschwein gefunden vnd ausgegraben worden vnd weil man es für ein Zeichen vnd wunder gehalten ist das gegenwärtig adeliche auch lobwürdige Closter vnd Stüfft welches mann damalen zur Wasserschapfen geheißen (jezund aber Heiligkreuzthal genannt wird) eben an dem Ort das Münster a. 1204 wo es noch steht gesetzet und erbaut worden«319.

319

Der Name »Heiligkreuzthal« kommt zum ersten Mal in der päpstlichen Bulle von 1231 vor. Durch eine Urkunde vom Jahr 1247 schenkt Anselm von Justingen dem Kloster das Eigenthum einiger Güter in Wazzersawen nunc mutato nomine in valle S. crucis. Eine spätere Urkunde von 1274 hat doch noch: in loco Wasserschaffen. Riedlinger O.A. Beschreibung S. 186. Ueber obige Sage, das. Anmerkung. Wildschwein wühlt einen Bischofsstab heraus, Panzer II. 182. 306.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 391-392.
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