663. Bopfinger-Streiche347.

[433] Mündlich aus dem Ries.


347

Die Stichelschwänke über gewisse Städte und Städtchen sind fast durch ganz Deutschland verbreitet: in Niedersachsen Buxtehude, Schöppenstedt, Kräwinkel; in Mecklenburg Teterow; in Brandenburg Polkwitz; in Sachsen Schilda; in Baiern Fünsingen, Schrobenhausen; in Schwaben Wittershausen, Tripstrill (Ganslosen, Auendorf jezt); im Elsaß Harburg; in Hessen Schwarzenborn. Gödeke, Grundriß S. 426. 6b. – »Die Gewohnheit, einzelnen Städten solche Dummheiten aufzubürden, ist sehr alt und geht bis auf die alten Griechen zurück mit ihrem Abdera. Die Franzosen verlegen dergleichen Tölpeleien nach Beaume in Burgund, nach Abbeville, in die Gascogne und Normandie; die Italiener nach Bergamo, von wo der Harlekin und Brighella der ital. Volkscomödie stammen; die Dänen nach Jüttland; die Schweden nach Godentettje und Trosa; die Polen nach Kulikow und Osiek; die Oestreicher nach Ungarn; die Russen zu den Kosaken; die Engländer nach Irland und Gotham in Nothinghamshire.« Gräße, Literärgeschichte III. 1. S. 641. 4. Vgl. L. Bechstein, thür. Sagenschatz IV. 118. Sagenschatz des Frankenlandes I. 222. IV. 203. I. 86.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 433.
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