15.

[438] In Trochtelfingen (bei Bopfingen) hatten sie Mist auf die Aecker geführt. Es war zur Zeit des Türkenkrieges. Da meinten die Bopfinger, es seien die Misthäufen nichts anderes, als die leibhaftigen Türkenfeinde. Schnell ließ der Bürgermeister die Reiterei aufbieten, aber man hatte keine Rosse. Sie beschlossen doch zu reiten, und der Bürgermeister-Commandant ritt auf seiner Kuh voraus. Plumps, lag er auf einmal hunten und schrie gottsjämmerlich, als ihn die Kuh überpißte: »Hilfe, Hilfe, ich versaufe im Türkenblut.«

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 438.
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