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[439] Der Kaiser kam mal nach Bopfingen. Es war arg schmutzig und kothig. Da kamen sie auf den Einfall: sie nahmen zwei Bretter und legten sie jedesmal dem Kaiser unter die Füße. Das hintere ward aufgehoben und wieder vorne hingelegt. Nun passirte es, daß einer das Brett wegzog, bevor der Kaiser ganz weggeschritten war und er fiel in den Koth. Da schrie einer der beiden Bretthalter und Leger: »Heb du d' Sau uff!«358

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Dasselbe erzählt man sich auch in Ueberlingen, wie mir Uhland versicherte, der es von Maler Stiehle hörte. Dort sollen es Teppiche gewesen sein. Der Kaiser gab dafür einen »biştôl«, den der losschießen solle, der noch gröber sei, als die Ueberlinger. Er sei immer noch geladen bis dato.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 439.
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