680. Die Unterjesinger.

[451] Die Unterjesinger sahen mal vor der Heuernte einen Storchen auf ihren Ammerthalerwiesen herumwaten. Alsbald ward das Gemeinderatscollegium zusammengerufen und der Beschluß gefaßt, »der Schütz müsse den Grasverderber schießen.« Damit aber jener keinen Schaden anrichte und das Gras nicht verwate, mußten ihn vier Männer auf der Tragbahre hineintragen und er schoß den Storchen.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 451.
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