1.

[468] Die Nachtzeit vom Christtag bis Dreikönigstag heißt man »in der Zwölft«, oder »in den zwölf Nächten.« Die Tage aber nennt man die »Lostäg«, und wird aus ihnen erschlossen, wie in den kommenden zwölf Monaten das Wetter werden wird. Man macht zu dem Behuf über der Stubenthür zwölf gleich große Kreise (»Ring«) und theilt jeden durch ein Kreuz in vier Felder. Ist z.B. der Tag zu dem ersten Ring hell geblieben, so wird in die Felder nichts eingetragen und bedeutet es einen hellen Januar. Ist der Morgen früh trüb, so wird das erste Feld schattirt; ist es der ganze Tag, alle vier Felder; denn die vier Felder entsprechen den vier Tageszeiten381.

Ganz Schwaben.

381

Dr. H. Schreiber, Taschenbuch 1839. S. 327. 328.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 468.
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