18.

[475] Hat der Tod eine Wöchnerin abgerufen, so erscheint sie jede Nacht, tränkt und nährt ihr Kind, wiegt und singt es ein, bleibend und bei ihm wachend bis zum ersten Hahnenschrei. Ein halbes Jahr ist ihr für diese mütterliche Beschäftigung gewährt. Ist aber das Kind im Hause unwerth,[475] so nimmt es die Mutter beim lezten Besuche mit sich in den ewigen Frieden.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 475-476.
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