103. Ostertagsbräuche.

[80] An Ostern gehen in der Fleischwanger Gegend die Kinder nach der Vesper zu all' ihren Verwandten und besonders zu den Taufpathen. Da wird gefestet, gebacken und gebraten. Nach dem Essen liegen schon die farbigen Ostereier draußen im Garten unter Bäumen; die Osterringe, eine Bretzelnart, hängt man an Bäume, um den Kindern eine Freude zu machen. Alle springen durch einander und suchen die Eier und Ringe. Ist das Wetter nicht günstig, ist es regnerisch, so werden die Eier in der Scheuer versteckt und die Ringe dort irgendwohin gehängt. Es heißt: »d.r Oşterhâs håt 's glegt.«

Quelle:
Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 80-81.
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