341.

[396] Alle die, welche bei der Hochzeit in die Kirche gehen und geladene Gäste sind, werden gut gastirt im Hause des Hochzeiters. Kaffee spielt eine große Rolle. Braunenweiler.

In Binswangen (O.A. Riedlingen) geht's nach der Morgensuppe, wobei Kutteln, »Geröschtes« etc. bräuchig, in die Kirche. Nach der Kirche geht die Musik dem Zuge halbwegs entgegen. Etwa 20 Schritte von dem Wirtshaus kommt eine Brauttänzerin zum Ehrentanz. Der Preis ist ein Nastuch, eine halbe Maas Wein, zwei bis drei halbe Maas den Musikanten. Das Hochzeitpaar steht den ganzen Tag zum Empfange der Gäste unter der Thüre.

Um 10 Uhr Abends ist das Nachtessen, das da besteht aus Suppe, Bratwürsten und Braten. Beim Heimgehen wird von den Musikanten geblasen.

Auf dem Brautwagen hält Näherin und Schreiner oder Verwandte die Kunkel, die geziert ist. Die Pferde sind mit Bändern behangen.

Quelle:
Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 396-397.
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