11.

[32] Der Quell, der hoch vom Berge springt,

Bahnt leicht sich seinen Lauf;

Den Quell, der aus der Tiefe dringt,

Hält manches Hemmnis auf.


Der eine strahlt in lichter Pracht,

Sein Lauf ist ein Triumph;

Des andern hat kein Auge acht,

Er endigt oft im Sumpf.


Und ob auch ganz die gleiche Kraft

In beiden webt und wirkt:

Wie anders, was die freie schafft,

Als die zu eng bezirkt!


Quelle:
Friedrich von Bodenstedt: Die Lieder des Mirza-Schaffy von Friedrich von Bodenstedt, Leipzig [1924], S. 32.
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